Milgram oder die Banalität des weissen Kittels
Milgram oder die Banalität des weissen Kittels

Was haben CO2 und Viren gemeinsam? Richtig, keiner kann sie sehen. Nur Experten können uns sagen, wie viel es davon gibt und welche Gefahr droht. Die Experten wurden und werden sehr sorgfältig ausgewählt, es sind bei jedem Thema nur eine Handvoll, die öffentlich zu Wort kommen. Sie erklären uns die Wirklichkeit, entscheiden über Fake oder Wahrheit, ihr Wort hat absolute Gültigkeit.

Eines der berühmtesten psychologischen Experimente der Welt ist das sogenannte Milgram Experiment. Versuchspersonen mussten an einem Stromregler drehen, sobald ein anderer Proband (der allerdings Teil des Teams war) falsche Antworten gab. Die Stromstärke stieg auf tödliches Maß, doch die meisten machten weiter. Weshalb?

Weil ein Mann mit weißem Kittel neben ihnen stand, der nur wenige Worte sagte:
„Bitte, fahren Sie fort!“
„Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!“
„Sie müssen unbedingt weitermachen!“

Dies genügte, um einem Menschen einen tödlichen Stromschlag zu verabreichen. Natürlich war alles simuliert, der als Proband getarnte Mitarbeiter stieß nur einstudierte Schmerzensschreie aus. Dieses Experiment wurde mehrfach wiederholt, es funktioniert nach wie vor.

Die Erkenntnis ist nicht die Obrigkeitshörigkeit, denn diese war gar nicht anwesend. Kein Polizist, Soldat, Richter oder sonstige legitimierte Autoritätsperson. Es war ein Wissenschaftler mit weißem Kittel, der die Anweisungen gab, ein Experte. Seine unhinterfragte Autorität ließ harmlose Bürger zu Mördern werden. Ohne dass ihnen bei Abbruch irgendeine Strafe gedroht hätte. Das ist das Ergebnis des Milgram Experimentes: die totale Abgabe der eigenen Verantwortung an sogenannte Experten.

Sollte dies bekannt vorkommen: das ist kein Zufall.

Heute gibt es Experten, die uns und der Welt die totale Vernichtung androhen, wenn wir nicht unser Leben radikal ändern und unsere Idee vom guten Leben aufgeben. Es sind die sogenannten „Klimaexperten“. Sie wollen ein monatliches CO2-Budget für jeden Menschen einführen, vor allem in den Industrieländern. Ist es zu Ende, so kann man nachkaufen oder hungern und frieren, je nach persönlichem Einkommen. Sehr gut beschrieben ist dieses Vorhaben in einem Artikel im rubikon: Die Emissionskontrolle. Dort wird auch der Roman „Hinter der Zukunft“ zitiert, denn genau dieses Szenario wird dort beschrieben: das CO2-Lebensbudget, das das Leben eines jeden Bürgers von der Wiege bis zur Bahre bestimmt. Angeheizt durch die Erzeugung ewigen Schuldgefühls und dem Wunsch, auf der richtigen Seite der Moral zu stehen. Denn die Experten haben gesagt, dass dies alternativlos wäre.

Hier eine Lesung dreier Kapitel, ausgestrahlt vom kontrafunk

Und hier geht es direkt zum Roman, der wöchentlich aktueller wird. Aber, so viel sei verraten: man darf sich auf den Schluss freuen!

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