Wovon alles abhängt
Es existiert etwas, das uns stets umgibt, das niemals verschwindet und für viele lebensnotwendig ist. Es ist bei den meisten Produktionsprozessen beteiligt, bei der Energieerzeugung, in der Logistik, beim Straßen- und Hausbau, beim Heizen und auch beim Anbau von Nahrung. Sogar unsere Muskelarbeit ist damit verbunden und vor allem leben unsere Pflanzen davon. Es ist die Rede von CO2. Von 10.000 Molekülen in der Luft sind es gerade einmal 4 Moleküle Kohlendioxid, vor 150 Jahren waren es nur drei (genauer: Anstieg von 0,029% 1850 auf 0,042% heute).
Es geht in diesem Beitrag nicht um Klimaveränderung, menschengemachte Anteile und die Bedeutung von CO2 für das Pflanzenwachstum. Hierfür gibt es Tauende von wissenschaftlichen, pseudowissenschaftlichen und unwissenschaftlichen Artikeln. Es geht vielmehr darum, dass es absolut nichts gibt auf unserem Planeten (außer vielleicht Sauerstoff), das an so vielen Prozessen beteiligt ist, wie dieses Molekül.
Gutes Leben! Gutes Leben?
Viele Menschen (und es werden beständig mehr) stellen sich inzwischen die Frage, ob die massiven Eingriffe in unser Leben mit dem Argument der «Klimarettung» noch in einem gesunden Verhältnis stehen. Ob Deindustrialisierung, Stromausfälle, Autos mit 500 kg schweren Batterien oder riesige Windparks wirklich das Klima «retten» werden. Doch die Frage ist falsch gestellt. Denn erstens kann das Klima nicht «gerettet» werden. Vor wem oder was denn soll eine statistische Größe, die über 30 Jahre hinweg gemittelt wird, gerettet werden? Das ist natürlich Unfug. Es geht eigentlich darum, die Lebensbedingungen für uns Menschen auf der Erde in einem gut verträglichen Zustand zu halten. Das sagt aber keiner, denn es könnte auch ein wenig egoistisch klingen, deshalb ist es viel ehrenvoller, das Klima oder gleich «Gaia» zu retten. Dies ist tatsächlich ein wesentlicher moralischer Unterschied. Denn wenn ich für «das Klima» oder «Mutter Erde» kämpfe, dann kämpfe ich selbstlos für etwas absolut Gutes. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, diesen Einsatz negativ zu bewerten.
Nun zum Kampf um den Erhalt von für uns Menschen günstigen Lebensbedingungen. Was zweifellos äußerst wichtig und geboten ist. Um diese Anstrengung uneingeschränkt gut zu finden, ist es notwendig, den Menschen selbst, die Menschheit, gut zu finden. Denn nur dann ›verdient‹ sie es, für immer in einer lebenswerten Welt zu leben. Was aber, wenn man die Menschen für gar nicht so gut, vielleicht sogar für böse und zerstörerisch hält? Ist dann die Rettung einer für den Menschen lebenswerten Erde noch immer ein vollkommen gutes Ziel? Oder schwingt nicht auch ein Gedanke mit wie «wenn es den Menschen nicht mehr gäbe, würde es dem Klima endlich besser gehen?» oder «Die Erde hat einen Virus. Er heißt Mensch»? Hier wird eine moralische Schuld aufgebaut, die dem entgegenkommt, was Menschen seit Jahrhunderten kennen: das Gefühl, schuldig zu sein. «Jeder hat Schuld, da er von Natur aus böse und sündig ist.» Weshalb alle, die Zweifel an den CO2-Theorien äußern, nicht etwa zu Diskussionen aufgefordert werden, sondern als Leugner bezeichnet werden. Ganz so, wie wir es aus den Methoden der Schulderzeugung gewisser Institutionen kennen.

Doch damit nicht genug. Denn auf dieser Basis könnte man noch immer die Diskussion suchen, um herauszufinden, was denn nun die besten Bedingungen für unser Leben sind. Doch wir alle wissen, dass das nicht geschieht. Es gibt keinerlei Diskussion über die Auswirkungen der Klimapolitik auf gute Lebensbedingungen (Nicht einmal angesichts der Tatsache, dass die allermeisten der Klimamaßnahmen massiv der Natur schaden) oder die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahmen. Und zwar aus einem ganz entscheidenden Grund: Wenn die totale Vernichtung droht, so kann es keine Verhältnismäßigkeit geben! Es ist dasselbe Vorgehen wie bei der «Pandemie»: wenn der Tod von zig Millionen Menschen unmittelbar bevor steht, dann gibt es kein Abwägen, keine Verhältnismäßigkeit, keine Vernunftargumente mehr. Denn das ist das Prinzip dahinter: Mache die Gefahr absolut und ermögliche damit jede noch so extreme Maßnahme. In beiden Fällen dienten und dienen einzig Modellrechnungen für die Ausrufung der Katastrophe. Beim Virus war es das Imperial College in London (das für Schweden eine 75-fach zu hohe Todeszahl «errechnet» hatte), beim Klima ist es das IPCC, dessen Zweck ausschließlich darin besteht, die menschengemachten Effekte auf das Klima zu prognostizieren (andere Effekte spielen praktisch keine Rolle). Beim Virus war es die Inzidenz, beim Klima sind es die Kipppunkte, die drohend in die Modellrechnungen eingebaut wurden. Denn diese Punkte haben alle eines gemeinsam: wenn sie erreicht werden, so gibt es kein Zurück mehr, dann ist die Katastrophe in voller Wucht über uns hereingebrochen. Dann droht die Vernichtung der gesamten Menschheit, allen Lebens und wir sind nur noch eine kleine Episode der planetaren Geschichte.
Wann ein Kipppunkt erreicht sein wird lässt sich prinzipiell nicht vorhersagen, da alles ein mehrfach gekoppeltes nichtlineares System darstellt. Der Schmetterlingseffekt in Potenz gewissermaßen. Obwohl diese Klima-Gleichungen prinzipiell unlösbar sind muss dennoch alles dafür getan werden, damit wir nicht in die Nähe jener katastrophalen Punkte kommen. Natürlich weiß niemand, ob es diese Punkte wirklich gibt, denn dazu müssten sie ja schon einmal beobachtet worden sein. Aber allein die Möglichkeit, dass es sie geben könnte und dass dann die totale Vernichtung über uns hereinbricht, genügt, um das Prinzip Vorsicht zu 100% walten zu lassen. Denn wenn die Gefahr maximal ist – alles Leben wird zerstört – dann darf es kein Zaudern geben.

Schuld und Sünde
Der Mensch ist böse und schuldig. Das Thema Schuld ist absolut grundlegend für den Erfolg des Narrrativs. Denn nur mit dieser Erzählung sind die Menschen bereit, extreme Maßnahmen und Härten in Kauf zu nehmen und sogar selbst dafür zu sorgen, dass sie eingehalten oder gar vorangetrieben werden (Klimakleber & Co.). Im Gegensatz zur Angsterzeugung, die permanent mit neuen schrecklichen Bildern und Geschichten angefacht werden muss, hat Schulderzeugung einen unschätzbaren Vorteil: sind die neuen Vorgaben erst einmal im Gewissen der Menschen verankert, so sorgt der eigene Wunsch nach sozialem Passen dafür, dass alles befolgt wird – ganz ohne weiteren äußeren Zwang! Bereits heute können Millionen Menschen CO2 und die erzeugende Industrie sowie Verbrennerfahrzeuge nur noch als böse und gefährlich denken. Wenn man ihnen sagen würde, CO2 ist der Nährstoff aller Pflanzen und mehr wäre besser, so würde das ihren Denkrahmen vollkommen überfordern. Sie wären tatsächlich nicht in der Lage, diesen Gedanken zu denken. Es ginge nicht, Punkt. Das ist die Langfristwirkung von Indoktrination, von mächtigen Narrativen: Dinge werden vollkommen undenkbar gemacht, sie werden zu gedanklichen Sperrgebieten. Ein entscheidender Faktor ist auch hier – wie so oft – unsere Sprache. Allein beim Aussprechen oder Schreiben des Wortes «Klimawandel» denkt unser Gehirn das Wort «menschengemacht» mit. Es wurde eine fast unlösbare Verbindung geschaffen.
Fassen wir zusammen: wenn die Gefahr maximal ist, so kann es keine Verhältnismäßigkeit geben. Jede Maßnahme – absolut jede – ist gerechtfertigt. Außerdem müssen die Schuldigen für ihr Fehlverhalten büßen, denn jeder Einzelne trägt persönlich Verantwortung für diese existenzielle Bedrohung. Nur Experten, Regierungen und vor allem globale Institutionen (WEF, UN etc.) können die Menschheit aus diesem Desaster erretten. Globale Probleme benötigen globale Player, weshalb Landesgesetze weitgehend abgeschafft werden sollen.
Der wahre Feind des Menschen ist der Mensch
Und damit kommen wir zum entscheidenden Aspekt der Sache. Denn man kann sich bis hierhin noch immer fragen: weshalb das alles? Die Antwort wurde längst gegeben, genauer gesagt im Jahr 1991:
Auf der Suche nach einem gemeinsamen Feind, gegen den wir uns vereinen können, sind wir auf die Idee gekommen, dass Umweltverschmutzung, die drohende globale Erwärmung, Wasserknappheit, Hungersnöte und Ähnliches dafür infrage kommen … Alle diese Gefahren sind durch menschliche Eingriffe in natürliche Prozesse verursacht und können nur durch veränderte Einstellungen und Verhaltensweisen überwunden werden. Der wahre Feind ist also der Mensch selbst.
(zum Beispiel hier, im englischen Original The common enemy of humanity is Man).
Dieses Statement stammt von einem der bekanntesten und einflussreichsten Think Tanks der Welt, dem Club of Rome. Mit seinem Report «Die Grenzen des Wachstums» schufen sie 1972 erstmals eine dystopische Vision unserer Zukunft, nicht als Roman sondern als konkrete Prognose. Seither sind mehr als 50 Jahre vergangen und man kann feststellen, dass so gut wie alle Vorhersagen falsch waren. Komplett daneben liegend: weder sind Öl oder Gas zu Ende gegangen (im Gegenteil, es werden laufend neue Vorkommen entdeckt) noch sind Milliarden Menschen auf Grund des Bevölkerungswachstums verhungert. Das hat dem Renommee dieses Clubs jedoch keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Das obige Zitat zeigt vielmehr, dass sie die Agenda für unser Zeitalter gesetzt haben. Der Feind des Menschen ist der Mensch. Er ist böse, sündig und schuldig. Er ist der Virus des Planeten.
«Wir selbst sind nun gefordert, diese Schuld zu sühnen. Der Planet hat unsere Generation als das Lamm auserwählt, wir sind das Agnus Dei der Jetztzeit, das diese monströse Sünde auf sich nimmt.»
(die Antagonistin in „Hinter der Zukunft“, 2021, Thomas Eisinger).

Dennoch bleibt die Frage: wozu das Ganze? Zu Beginn des Artikels wurde gezeigt, dass CO2 an jedem Produktions- und Lebensprozess beteiligt ist. Egal ob Nahrung, Transport, Energie, Heizung etc.: CO2 ist der gemeinsame Nenner. Was wäre also besser geeignet, eine Gesellschaft und jeden Einzelnen zu steuern und zu kontrollieren als dieses kleine unschuldige Molekül? Genau hier kommen wir der Antwort näher. Wer die Macht hat, CO2-Budgets zu erstellen und zu verteilen, der hat die Macht, alles zu kontrollieren! Das ist längst keine Fiktion, schon gar keine Spekulation: die CO2-Zertifikate existieren seit 2005 und verteuern inzwischen Jahr für Jahr unser Leben. Sie sorgen dafür, dass Kraftwerke erst gar nicht gebaut werden, sie verteuern Diesel und Benzin, Flüge, Düngemittel und damit Nahrungsmittel und vieles mehr. Doch es geht noch weiter: Die Idee des persönlichen CO2-Budgets wurde längst in die Diskussion eingebracht! Damit ließe sich dann Kontrolle bis zu jedem Einkauf durchführen, jeder Bahn- oder Autofahrt, jeder Urlaubsreise, jeder Wohnfläche, jedem Grad Zimmertemperatur. Das ist kein Witz und keine Übertreibung. Es fehlen nur noch die digitale ID sowie das digitale Geld, dann ist der Kreis geschlossen. Was derzeit zur Realisierung der totalen Kontrolle noch fehlt ist die Zuschreibung eines «CO2-Fußabdrucks» zu jedem Produkt, jeder Fahrt, jedem Grad Wohntemperatur, jeder KW-Stunde Strom. Das wäre das Ende jeder persönlichen Freiheit!
Doch inzwischen besteht Hoffnung! Der Regierungswechsel in den USA zeigt bereits Wirkung. Die Trump-Administration ist nicht gewillt, die wirtschaftliche Vormachtstellung der USA ideologischen CO2-Zielen zu opfern. Der sofortige Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen ist ein erster Schritt, das Verbot von Windkraftanlagen ein weiterer. Reihenweise treten Großunternehmen aus der «Net-Zero Alliance» aus, zuletzt Blackrock. Noch in diesem Jahr wird sich zeigen, ob die USA den «Wertewesten» mitziehen können oder ob die Kräfte, die den Net Zero-Plan weiter verfolgen, sich auf die EU und besonders Deutschland verlegen werden, um ihre bevölkerungsfeindlichen Programme umzusetzen, so lange sie in den USA machtlos sind. Doch auch hier zu Lande gibt es inzwischen Millionen von Menschen, die die Nudging-, Schuldzuweisungs- und Propagandastrategien durchschauen. Was noch fehlt ist: mehr MUT! Das CO2-Klima-Narrativ mutig bei vielen Gelegenheiten in Frage zu stellen ist etwas, bei dem jeder mitwirken kann!
Der Autor hat sich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt beim Schreiben des Near Fiction Romanes «Hinter der Zukunft», der all diese Entwicklungen um fünf bis zehn Jahre weiterdreht (ganz neu als Hörbuch bei audible).
Dieser Beitrag erschien als Erstveröffentlichung am 27.01.25 beim „Sandwirt“
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