Gehen Sie weiter…
Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts Neues

Ich weiß nicht mehr genau, wann ich es erstmals bemerkt habe, doch inzwischen bin ich mir ganz sicher: die Welt könnte in einem besseren Zustand sein. Die Bäume! Allein, wenn ich an die Bäume denke. Ganze Inseln sind schon kahl, Paros, Ithaka, halb Kreta, alles wegen des Schiffbaus. Und nun stehen die Barbaren vor den Stadtmauern. Doch ich werde mich lieber selbst richten, als in ihre Hände zu fallen.
Platoteles, Griechenland, 223 v. Chr.

Alles geht dem Ende zu, die Zeichen sind eindeutig. Diese Dekadenz, diese Dummheit des gemeinen Volkes. Hauptsache, sie haben genug zu fressen und ihren einfachen Spaß. Oft sind mir meine Sklaven näher als ein Römer. Doch lange wird es nicht mehr gut gehen.
Tulius Frevelus, Rom, 422 n. Chr.

Sicher geht es nicht mehr lange gut auf dieser Welt. Immer nur Krieg, Krieg und nochmals Krieg. Die Menschheit versteht es nicht, in Schönheit und Andacht zu leben. Sollten uns die Osmanen überrennen, so werde ich vorher von eigener Hand sterben.
Vlatko Vulvic, Serbien, 1388

Gott hat uns verlassen. Und die furchtbare Kälte gesandt. Seit Wochen ist die Themse zugefroren, nie habe ich derartigen Frost erlebt. Wenn es so weiter geht, werden wir alle erfrieren. Das ist das Ende.
John Dougan, London, 1536

Lieber sterbe ich, als unter der Herrschaft der Franzosen zu leben. Besser gesagt, zu vegetieren. Sie haben die jungen Frauen unseres Dorfes verschleppt und furchtbare Dinge mit Ihnen angestellt. Die Welt ist ein böser Ort, mein Lebensmut ist dahin, warum nur muss ich in solch schlimmen Zeiten leben?
Henrietta Ganther, Jena, 1806

 

Warum nur muss ich in der schlimmsten aller Zeiten leben? Überall nur Bomben, Tote und Gewalt. Egal, welche Seite gewinnt, die Welt wird nie wieder so sein, wie zuvor. Am liebsten würde ich das Ende gar nicht mehr erleben.
Anton Gromitzer, Dresden, 1944

Niemals würde ich ein Kind in diese Welt setzen. Die Atomraketen der Sowjets und der Amerikaner reichen aus, um unsere Zivilisation drei Mal auszulöschen. In solch eine Welt kann ich keinen Nachwuchs setzen. Ich ängstige mich ja selbst zu Tode.
Maria Schäfer, München, 1983

In dieser Welt möchte ich nicht mehr leben: saurer Regen, Ozonloch, Waldsterben, Atommüll überall. Wer noch einen Rest Verantwortung spürt, kann auf diesen Planeten kein Kind mehr setzen. Wir selbst sind unser größter Feind.
Petra Kirnberger, Köln, 1991

Ist es Glück oder Fluch, in der vermutlich letzten Generation auf diesem Planeten zu leben? Alles geht kaputt, das Klima, die Umwelt, die Gesundheit. So schlimm war es noch nie. Wie kann man noch Kinder bekommen, wo sie nichts anderes sind als weitere CO2-Schleudern?
Mara Schmidt, Berlin, 2023

Fortsetzung folgt …

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