Die zweite Welle
Seit Beginn des Jahres 2023 erfährt mein Roman “Hinter der Zukunft“ erhöhte Aufmerksamkeit. Einer der Gründe ist sicherlich die mehrfach verbreitete Idee zur künftigen Einführung eines persönlichen „CO2-Budgets“. Erstmals mit großer Reichweite gefordert hat dies der ehemalige Mitarbeiter des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, Schellnhuber. Auch der Bayerische Rundfunk griff eiligst den Vorschlag auf. Schon länger beschäftigt sich Mastercard mit seinem verbundenen Unternehmen Doconomy mit der Möglichkeit, eine eigene CO2-Kreditkarte in Umlauf zu bringen. Was das bedeuten könnte – falls es so weit kommen sollte – erläutert Ex-Handelsblatt Redakteur Norbert Häring recht anschaulich in diesem Beitrag (dessen Newsletter ist im Übrigen sehr empfehlenswert). Zitat:
„Um individuelle CO2-Budgets ins Auge fassen zu können, muss der gesamte Konsum der Menschen registriert und gespeichert werden. Daran arbeitet nicht nur Alibaba. Eine ganze Reihe Banken und Fintechs haben Apps entwickelt, die den Kunden erlauben, anhand ihrer Käufe mit digitalen Zahlungsmitteln ihren CO2-Fußabdruck zu schätzen.“
Doch es geht viel weiter. Nicht nur der Konsum muss erfasst werden, sondern jeder Transport, Heizung, ev. die Wohnfläche, Serviceleistungen u. m. Um dies exakt zuordnen zu können ist eine eindeutige Identifizierung eines jeden Bürgers bei jeder denkbaren Transaktion erforderlich (obligatorische digitale ID). Doch auch dies ist noch nicht das Ende. Wird diese Erfassung gekoppelt mit der angekündigten digitalen Währung, die anschließend das Bargeld ablösen soll, so gibt es kein Entkommen mehr. Das digitale Geld, das in Planung ist (s. ebenfalls Norbert Häring) kann so programmiert werden, dass gewisse Käufe (z. B. Treibstoff, Reisen, Fleisch …) gesperrt werden. Ohne Bargeld ist es dann schlicht nicht mehr möglich, bei Erreichen der persönlichen CO2-Grenze noch sein Fahrzeug zu betanken oder das einzukaufen, was man gerne möchte. Ebenso kann ohne Vorliegen des aktuell benötigten Impfstatus das digitale Konto vollständig gesperrt werden. Es ist die ultimative Kontroll- und Steuerungsmöglichkeit des Staates bzw. der dahinterstehenden globalen Institutionen.
Auch wenn das weithergeholt klingen mag, alle beschriebenen Einzelheiten sind nicht nur in Planung sondern bereits in Umsetzung. So wird z. B. in Österreich ab 20. Mai 2023 für jedes Fahrzeug Fahrleistung und Verbrauch an eine zentrale Datenbank übermittelt. Die CO2-Kreditkarte existiert ebenfalls schon, bei eBay kann bei jedem Kauf ein CO2-Ablass entrichtet werden, bei Flugreisen schon länger. Wie immer werden solch radikale Einschränkungen nicht mit einem Mal eingeführt, sondern in kleinen Schritten, die bewährte Salamitaktik. Schließlich gewöhnt man sich an alles. Oder?
Was aber hat dies alles nun mit dem Roman „Hinter der Zukunft“ zu tun?
Die Antwort ist einfach: alles oben Beschriebene findet dort bereits statt. Mit einem Unterschied – es gibt kein monatliches CO2-Budget, sondern ein Lebensbudget, das ab dem 6. Lebensjahr ausgegeben wird. Bei sehr sparsamem Umgang reicht es aus bis zum Alter von 65 Jahren. Anschließend erfolgt … aber das wäre zu viel verraten! Im Roman werden jegliche Verfehlungen statt mit Geldbußen mit dem Abzug von Lebensbudget geahndet. Die Geburt eines Kindes schlägt mit Abzug von drei Jahren zu Buche, ein zweites mit sieben Jahren.
All dies wurde bereits im Jahr 2019 geschrieben, auch wenn der Roman erst 2021 erschienen ist. Es stand mir als Autor jedoch keine Glaskugel zur Verfügung, es war lediglich notwendig, die Vorschläge des World Economic Forum (WEF) u. a. – die alle in Vorträgen, Videos („2030: You will own nothing and you will be happy“) und Büchern enthalten sind – genau zu verfolgen.
Doch damit nicht genug, vorhergesagt werden auch Energieknappheit, De-Industrialisierung sowie die Erfassung aller gesprochenen Worte und besuchten Websites mittel des Guten Helfers, einem unlösbaren Smarttracker, den jeder am Handgelenk zu tragen hat. Mehrere Redaktionen wurden dieses Jahr aufmerksam auf die erschreckend realistische Vision, so z. B. rubikon „Emissionskontrolle“, hier auch in einer gesprochenen Version.
Dankenswerterweise erhielt ich von kontrafunk.radio die Gelegenheit, aus drei Kapiteln des Buches vorzulesen, hier direkt auf deren Seite oder hier in meinem youtube-Kanal. Auf der Seite zum Roman finden sich passende Leseproben.
Ein ausführliches Interview mit mir führte Tom-Oliver Regenauer aus der rubikon-Redaktion zu den aktuellen Themen wie persönliche CO2-Budgets, Regeln der Macht oder Mut im Alltag im Februar 23.
Aktuell stehen noch zwei Interviews vor der Türe und Lesungen voraussichtlich in Augsburg und ev. im Raum Landsberg / Ammersee. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich gerne hier eintragen:
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